Sucht, egal in welcher Form, ist oft ein verzweifelter Schrei nach Kontrolle. Doch ironischerweise raubt sie uns genau das, was wir so sehr begehren. Anstatt uns Klarheit zu bringen, taucht sie uns in eine Illusion, die uns von der eigentlichen Wahrheit ablenkt. Diese Wahrheit könnte uns wieder ins Gleichgewicht bringen, doch die Sucht hält uns gefangen in einem Netz aus Selbsttäuschung und Verleugnung.
In diesem Teufelskreis der Sucht suchen wir eine Zuflucht, eine Illusion von Stärke und Kontrolle. Aber das ist eine Lüge. Eine Lüge, die wir uns selbst erzählen, weil die Realität des Schmerzes, der Unsicherheit, vielleicht unerträglicher scheint als der süße Rausch der Flucht. Doch hier ist der Haken: Diese Flucht ist nicht echt. Sie ist eine Falle.
Es ist, als würden wir uns in einen Käfig sperren und den Schlüssel wegwerfen, überzeugt davon, dass wir uns damit vor dem, was draußen lauert, schützen. Aber die wahre Bedrohung kommt von innen, von den unaufgearbeiteten Wunden, den verdrängten Geschichten, den verleugneten Träumen.
Echte Stärke? Die kommt nicht aus der Flasche, nicht aus der Nadel, nicht aus dem Klick in die virtuelle Realität. Echte Stärke kommt aus dem Mut, sich dem zu stellen, was wir am meisten fürchten: unserer eigenen Verletzlichkeit. Es erfordert den Mut, sich hinzusetzen und zu sagen: „Das bin ich. Ich bin nicht perfekt. Ich bin verletzt, aber ich bin bereit, daran zu arbeiten.“
Sucht reißt uns weg von dem, was wir am dringendsten brauchen: echte Verbindung, zu uns selbst und zu anderen. Sie isoliert uns, lässt uns in einem Meer von Selbsttäuschung treiben. Heilung bedeutet, sich diesem Sturm zu stellen, das Ruder herumzureißen und Kurs auf das zu nehmen, was echt ist, was schmerzt, was heilt.
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